Zur Desinfektion verwendet man verschiedene Desinfektionsmittel. Je nach ihrem Einsatzort werden Händedesinfektionsmittel, Flächendesinfektionsmittel, Instrumentendesinfektionsmittel und Wischdesinfektionsmittel unterschieden. Technisch unterscheidet man zwischen Desinfektion, Sanitation und Sterilisation. Von Desinfektion spricht man bei einer Keimreduktion um einen Faktor von mindestens 10−5, das heißt, dass von ursprünglich 100.000 vermehrungsfähigen Keimen nicht mehr als ein Einziger überlebt. Gängig ist auch die Definition: Desinfektion heißt, einen Gegenstand in einen Zustand zu versetzen, in dem er nicht mehr infizieren kann. Sanitation ist die Eliminierung von Infektionskeimen und darüber hinaus die Reduzierung von Mikroorganismen. Sterilisation bedeutet die Eliminierung von jeglichen Infektionskeimen und Mikroorganismen. Bei der Sterilisation ist dieser Faktor 10−6, sie ist also wirksamer.
Zur desinfizierenden Reinigung gibt es 4 Hauptverfahren.
1. Die Scheuerdesinfektion; manuell, mit Breitwischgerät oder Nasswischmopp, mit der Scheuersaugmaschine.
2. Die Sprühdesinfektion
3. Die Schlussdesinfektion
4. Die Händedesinfektion.
1) Die Scheuerdesinfektion wird im zwei Eimer Verfahren durchgeführt. Das heißt, 2 Eimer unterschiedlich gekennzeichnet, werden bereitgestellt. Schutzhandschuhe müssen angelegt werden. Desinfektionslösung wird bereitgestellt und die Eimer werden zu 1/3 und 2/3 befüllt. Wischtuch oder Nasswischmopp wird getränkt, ausgewrungen und unter Druck auf die zu reinigende Flächen aufgebracht. Die Fläche muss vollständig benetzt sein. Wischtuch oder der Mopp wird dann in dem Eimer, der zu 1/3 befüllt ist ausgewaschen und ausgewrungen, danach in den zu 2/3 befüllten Eimer tränken und wieder in dem zu 1/3 befüllten Eimer auswringen. Die Fläche kann nach der Einwirkzeit dann Nachgetrocknet werden.
2) Schutzhandschuhe tragen. Sprühflasche nach Herstellervorschrift mit Desinfektionslösung befüllen. Lösung auf die zu reinigenden Flächen aufsprühen. Wenn möglich die zu desinfizierenden Flächen mit einem Tuch zusätzlich einreiben. Einwirkzeit des Herstellers befolgen.
3) Persönliche Schutzausrüstung anlegen (Schutzanzug, Schutzmaske, Schutzhandschuhe). Alle wertlosen Gegenstände in einem geschlossenen Behältnis sammeln. Bett abziehen, Vorsicht Staubgefahr, in einem geschlossenen Behältnis für die spätere Desinfektion sammeln. Matratzen mit Desinfektionsmittel abreiben, Vorhänge in Desinfektionslösung einlegen. Sichtbare Verschmutzungen mit Einmaltüchern entfernen. Im Zwei-Eimer-Verfahren an der entferntesten Stelle von der Tür beginnen. Alle Gegenstände und Wände bis 1,60 Höhe nass wischen. Nach Abschluss der Arbeiten in jedem Fall eine chirurgische Händedesinfektion durchführen.
4) Bei der Desinfektion der Hände unterscheidet man zwischen der sogenannten „hygienischen“ und der „chirurgischen“ Händedesinfektion. Die chirurgische Händedesinfektion findet ihren Einsatz vor allen operativen Eingriffen. Ziel ist die weitgehende Keimfreiheit.
Die Qualität eines Desinfektionsmittels wird maßgeblich durch 3 Faktoren beeinflusst:
1)Es gibt unterschiedliche Verbände oder Gesellschaften, die Desinfektionsmittel nach ausgewählten bestimmten Testverfahren klassifizieren. In Deutschlang gibt es zur Zeit 5 solcher Gremien, die auf Desinfektionsmitteln wieder zufinden sind.
VAH Verbund für angewandte Hygiene
DGHM Deutsche Gesellschaft für Hygienemaßnahmen
DVG Deutscher Verband für Veterinärmedizin
RKI Robert Koch Institut
DVV Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Viruskrankheiten
2) Den Produkten zu entnehmen und direkt zu vergleichen.
3) Auslobung bedeutet wo gegen ein Desinfektionsmittel wirkt. Es kann auch als Wirkspektrum bezeichnet werden. Als Krankheitsverursacher gibt es Bakterien, Viren, Hefen und Pilze. Aus diesen Erregern leitet sich ein das Wirkungsspektrum ab:
Bakterizid
begrenzt viruzid
Viruzid
Fungizid
Levurozid
Dabei ist entscheidend, dass die Minimalanforderung Bakterizid und Levurozid ist um als Desinfektionsmittel zu gelten. Hierbei wird oft vergessen, dass ein Desinfektionsmittel ein bestimmtes Wirkungsspektrum abdecken muss, damit es den Anforderungen der Praxis gerecht wird. Ein Beispiel ist die desinfizierende Reinigung in Kindertagesstätten. Gefordert vom Gesetzgeber wird sie mittlerweile